Stimmen der Tiere

Tierrechte Verein mit Lebenshof

Da wir eine Notfallstation und Schutzhof sind, vermitteln wir normalerweise keine Tiere. Jedoch gibt es Ausnahmen.
Wenn wir z.B. merken, das ein Tier sich bei so vielen anderen Tieren nicht wohl fühlt und nicht zurecht kommt, dann halten wir eine Vermittlung für das Beste, um seine Lebensqualität zu verbessern.
Oder wenn mehrere Tiere auf einmal aus welchen Gründen auch immer ihr Zuhause verloren haben oder ihr Leben bedroht war, kommt es mal vor, weil oft schnell gehandelt werden muss, das wir mehr Tiere aufnehmen müssen, als wir auf Dauer beherbergen und unterhalten können.
In solchen Fällen bleibt auch uns dann nichts anderes über, als für diese Notfalltiere ein neues Zuhause zu suchen.
Auch wenn das eine Weile dauern kann, werden Tier bei uns niemals wegen "Überbelegung" Euthanasiert. Ebenso werden hier Tiere niemals an den Erstbesten ab gegeben, der kommt und ein Tier adoptieren möchte.
Bevor das Tier in sein neues Zuhause umziehen kann, werden die Leute, die bereit sind ein Tier zu nehmen, von uns vorkontrolliert und wenn wir meinen, das dieses Tier in dieses Zuhause passt, muss erst noch ein Schutzvertrag unterschrieben werden, bevor ein Tier unseren Hof verlässt.
Natürlich können wir nie ganz sicher stellen, das es ein Tier in seinem neuen Zuhause gut hat, aber wir versuchen immer im Vorfeld unser Bestes, um ein Risiko für das Tier ausschließen zu können.


Speziesismus

Speziesismus ist die "Diskriminierung oder Ausbeutung bestimmter Tierarten durch den Menschen aufgrund eines angenommenen Vorrangs des Menschen"
(Oxford English Dictionary).

Der Bergriff wurde 1970 von dem Psychologen Richard Ryder geprägt und ist, wie der Ausdruck schon andeutet, eine Parallele zum Rassismus oder Sexismus.
In allen Fällen gibt es eine Gruppe, die die Ausbeutung und Unterdrückung anderer mit einem willkürlichen Unterschied begründet.
Der Rassist, der Sexist und der Speziesist sind der Meinung das die Grenze ihrer Gruppe einen Wertunterschied bedeutet.
Im Konfliktfall bewerten sie die Interessen der Mitglieder ihrer Gruppe höher als die der Außenstehenden.
Während wir mittlerweile den Rassismus und Sexismus allgemein ablehnen, so ist der Speziesismus weiterhin vorhanden, obwohl alle drei gegen das fundamental ethische Prinzip des Gleichheitsgrundsatzes - gleiche Fälle gleich zu behandeln - verstoßen.
Genauso wenig wie die Hautfarbe oder das Geschlecht eine moralische Bedeutung haben, um einen Wertunterschied aufzuzeigen, so ist auch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Spezies alleine kein ausreichendes Kriterium für einen Wertunterschied.
Wichtig sind die Fähigkeiten und Eigenschaften über die ein Lebewesen verfügt.
Mit den Tieren teilen wir eine entscheidende Fähigkeit, die Schmerz- und Leidensfähigkeit.
Wir sollten über die speziesistische Moralauffassung hinausgehen, und die Interessen aller Empfindungsfähigen Lebewesen berücksichtigen.

Beim anthropozentrisch (gr. anthropos = Mensch ) motivierten Speziesismus wird der Mensch als Maßstab allen Lebens angesehen, alles andere wird als Mittel zum Zweck menschlicher Interessen betrachtet.
Als Kriterien zur Ausgrenzung anderer gilt zum einen die Vernunft, zum anderen die Gottesebenbildlichkeit.
Im Laufe der Geschichte wurden nicht nur Tiere aus dem Kreis der moralisch zu berücksichtigenden ausgeschlossen, auch verschiedene Menschengruppen wurden die Vernunft oder/und die Gottesebenbildlichkeit abgesprochen, und so zu Opfern von Diskriminierung. Wenn wir uns jedoch die moralische Evolution der Menschheit anschauen, so werden wir feststellen das der Kreis derer ständig erweitert wurde, deren Interessen wir berücksichtigen - vom Stamm zum Volk, vom Volk zur Rasse, von der Rasse zur Spezies. Wer innerhalb unserer moralischen Sphäre aufgenommen wurde, dem Räumen wir bestimmte Rechte ein, wer außerhalb steht darf ausgebeutet werden.

Deddeborg 1
Jemgum, 26844
Germany